Dialektvielfalt auf Rädern: Das Oberfränkische Wort des Jahres 2025 steht fest

Ob „Rowern“, „Roban“ oder „Rowerne“ – fast jeder Hof in Oberfranken kennt das Wort, doch in jedem Ort klingt es ein wenig anders. Gemeint ist immer dasselbe: die Schubkarre. Damit zeigt das neue Oberfränkische Wort des Jahres eindrucksvoll, wie vielfältig der Dialekt in der Region ist.

Verkündet in Wirsberg

In Wirsberg im Landkreis Kulmbach lüfteten Bezirkstagspräsident Henry Schramm und Sternekoch Alexander Herrmann das Geheimnis um das Wort des Jahres. „Unser diesjähriges Wort gibt es in zich Varianten“, erklärte Schramm bei der Bekanntgabe. „So unterschiedlich die Dialekte in Oberfranken sind, so verschieden klingt auch die Rowern.“

Geordnete Vielfalt

Sprachwissenschaftlerin Almut König betonte, dass hinter der Vielfalt ein System steckt. Im Westen Oberfrankens sagt man „Roban“, weiter östlich „Rowern“, im Fichtelgebirge sogar „Rodwerm“. Auch die Endungen folgen Mustern: –na oder –ne sind etwa typisch für den Landkreis Forchheim. Das Ursprungswort „Radeber“ ist schon seit dem 14. Jahrhundert belegt. Es setzt sich aus „Rad“ und dem mittelhochdeutschen „bern“ (tragen, führen) zusammen – die „Rowern“ ist also wörtlich eine „Radtrage“.

Auswahl aus über 300 Vorschlägen

Eine Jury aus Sprachforschung, Kultur und Medien wählte „Rowern“ aus mehr als 330 eingereichten Begriffen aus. Damit steht das Wort symbolisch für die reiche und lebendige Mundart Oberfrankens.